Alle Beiträge von Martin

9., 10., 12. und 13.4., HAU 3, Berlin

Postkarte 1_1_1
FOTO BENJAKON

Als eine Reaktivierung des Absurden entsteht weniger dokumentarisch als in Form miteinander komponierter theatraler ready mades das neue Stück „Gespräch haben / Ohne Worte“.
Reste von Alltagskommunikation werden dazu verwendet, den Focus auf das, was jenseits des Inhalts geschieht, zu richten.
Eine  Wertschätzung des  Gesprächspartners  ‚an sich‘  – einer hoffentlich erholsam unordentlichen und unrepräsentativen Mischung . . .

Einander begegnend erfüllen wir uns, egal ob  beim Kennenlernen oder mit oder ohne Kaufen und Verkaufen, unsere Träume von Nähe. Das Glück, verstanden zu werden oder Verständnis füreinander aufbringen zu können, sind die Phantasmen, mit Hilfe derer wir beim miteinander Sprechen solange daneben schießen, bis das Ziel umbenannt wird.

Zur weiteren erhellenden Information hier noch ein Interview des Ouside Eye Mitarbeiters Werner Waas mit sich selbst:

…?
ich würde sagen so was wie ein offener Dialog aus Wort, Musik und Bewegung, mit viel Welt außen rum.
…?
Da sind drei Performer, die sprechen mal ganz nah, mal mit Distanz diese Texte von anderen Menschen und lassen sich dabei zusehen. Gespräche zwischen Leuten, die sich nicht kennen, zwischen Menschen im Altersheim, Menschen im Kaufhaus.
…?
Es ist wie wenn man in einer unbekannten Wohnung ist und muss sich da zurechtfinden, aber man entdeckt auch Neues dabei, überraschend manchmal.
…?
Nein nein, natürlich gibt’s Bewegung: Knäuel, Diagonalen, Achsen, Gänge, Bilder. Mal dazu, mal dazwischen, zwischen die Wortgespräche.
…?
Ja könnte man sagen.
…?
Ja, das sind auch drei. Aber sie machen nicht nur Musik. Schon auch, absolut schön, vor allem die Lieder. Aber manchmal reden sie auch mit, oder spinnen Gedankengänge, aber vor allem Musik.
…?
Manchmal schon, manchmal nicht. Manchmal passt es gerade, weils nicht passt. Wie beim Reden.
…?
Ja, absolut.
…?
Der Rhythmus. Wie das Wetter, oder eine Landschaft. Unvorhersehbar. Einfach so wie es ist.
… .
Mhm, mal mit mal ohne Worte.

hebbel-am-ufer.de

Don’t hope

Freunde, das war’s noch nicht! Da kommt noch was!
Das ist noch nicht meine letzte Station!

Jede Voraussage schlägt fehl. Man kann noch nicht einmal einen guten Tipp geben. Was bei einem selbst funktioniert, ist auf andere nicht anwendbar. Der Wunsch, den eigenen Voraussetzungen gerecht zu werden, droht fehlzuschlagen.

Fotos: Dieter Hartwig

An einem provisorischen Camp zusammengekommen, erbitten sich die beteiligten Figuren voneinander Folter, Stille und bedingungslose Empathie– in der genauen Mischung und Reihenfolge allerdings noch Verhandlungssache…

Unterstützt und heimgesucht werden die Performer nicht nur von drei Musikern und ihren Stimmen, sondern auch von den Stimmen uralter Seniorenheimbewohner.

Die Suche nach einem gemeinsamen Ausgangspunkt, einem Grundzustand, der ihr Gescheitertsein, ihre Verwirrtheit auffangen könnte, gerät zu einem tragikomischen Versuch einer Wappnung.

Performance: Martin Clausen, Johannes Dullin, Johannes Hock, Peter Trabner Musik: Mario Schulte, Doc Schoko, Harald Wissler Raum/Objekte: Ivan Bazak – Karpatentheater Licht: Benjamin Schälike Kostüme: Lisa Kentner & Malena Modéer Künstlerische Mitarbeit: Werner Waas Presse & Produktion: björn & björn

Eine Produktion von Martin Clausen in Koproduktion mit HAU Hebbel am Ufer. Gefördert durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten und Fonds Darstellende Künste